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Orientalisch-katholische Kirchen

Die Melkitische Griechisch-Katholische Kirche
Die Melkitische Griechisch-Katholische Kirche ist die einzige orientalisch-katholische Kirche, die der byzantinischen Tradition folgt. Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil war es der melkitische Patriarch Maximos IV. Sayegh, der sich gegen eine weitere Latinisierung der unierten Kirchen aussprach. Der jetzige Patriarch Gregorios III. Laham setzt sich vor allem für eine Verständigung zwischen Christen und Muslimen ein.

Die Chaldäisch-Katholische Kirche
Die Chaldäisch-Katholische Kirche ist eine mit Rom unierte Ostkirche. Historisch entstammt sie aus der ostsyrischen Tradition der Apostolischen Kirche des Ostens. Ihr geographischer Schwerpunkt ist der Irak und die angrenzenden Nachbarländer. Aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen im Irak und Syrien befindet sich die Chaldäische Kirche in einer äußerst schwierigen Lage, und viele Gläubige sind in den letzten Jahren ausgewandert. Der Angriff der Islamistengruppe ISIS auf Mossul hat die Situation noch einmal dramatisch verschärft.

Die Maronitisch-Katholische Kirche
Die Maronitisch-Katholische Kirche ist die älteste mit Rom unierte Ostkirche und zugleich die einzige orientalische Kirche, die sich in Gänze Rom angeschlossen hat. Aufgrund des libanesischen Konfessionalismus stellt die Kirche nicht nur eine geistliche Institution, sondern auch eine politische Macht im Libanon dar. Die von den Orden geführten Universitäten garantieren einen hohen Bildungsstand des maronitischen Klerus. Zu den größten Herausforderungen für die Kirche zählen die zahlreichen Kriegsflüchtlinge aus Syrien und die Bedrohung durch den sog. „Islamischen Staat“. 

Die Syro-Malankarische Katholische Kirche
Die Syro-Malankarische Katholische Kirche ist eine mit Rom unierte Ostkirche. Historisch ist sie in der Tradition der indischen Thomaschristen verwurzelt. Die Kirche ist eine wachsende Kirche, so gibt es mittlerweile auch Gemeinden im Mittleren Osten, in Europa und Nordamerika. Die Nähe zum indischen Erbe zeigt sich vor allem bei der Askese und dem Ordensleben. Den Gottesdienst feiert die Kirche in der westsyrischen Jakobusliturgie in der Volksprache Malayalam.

Die Syro-Malabarische Kirche
Die Syro-Malabarische Kirche ist zahlenmäßig die zweitgrößte mit Rom unierte Ostkirche. Sie entstammt der ostsyrischen Tradition der Apostolischen Kirche des Ostens. Der Sitz des Großerzbischofs ist das südindische Ernakulam (Cochin). Viele Gläubige leben heute als Arbeitsmigranten in den Golfstaaten. Eine wichtige Rolle spielen die Kongregationen, die das Rückgrat der Kirche bilden und sich zahlreichen Problemen der indischen Gesellschaft annehmen.

Die Syrisch-Katholische Kirche
Die Syrisch-Katholische Kirche, eine mit Rom unierte Ostkirche, hat gegenwärtig vor allem unter dem Krieg in Syrien und dem Wüten des sog. Islamischen Staates zu leiden. Tausende Gläubige sind in die Nachbarländer oder noch Europa geflohen. Das klösterliche Leben in Syrien selbst ist nahezu zum Erliegen gekommen. Eine Besonderheit der Syrisch-Katholischen Kirche ist, dass sie neben der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche eine der beiden unierten Ostkirchen ist, die am Julianischen Kalender festhält.

Die Armenisch-Katholische Kirche
Die Armenisch-Katholische Kirche entstand nach mehreren gescheiterten Unionsversuchen im 17./18. Jahrhundert. Der Orden der Mechitharisten spielte eine wichtige Rolle bei der Bewahrung des kulturellen und kirchlichen Erbes der Armenier. In Syrien ist das kirchliche Leben gegenwärtig fast gänzlich zum Erliegen gekommen und ein Großteil der Gläubigen befindet sich auf der Flucht.

Die Koptisch-Katholische Kirche
In Ägypten haben die politischen Entwicklungen der letzten Jahre die zahlenmäßig kleine Gemeinschaft der katholischen Kopten zunehmend verunsichert. Das Verhältnis zur deutlich größeren Koptischen Orthodoxen Schwesterkirche war lange Zeit angespannt, erst unter dem aktuellen koptisch-orthodoxen Papst Tawadros II. haben sich die Beziehungen zwischen den beiden Kirchen deutlich verbessert.

Die Äthiopisch-Katholische Kirche
Die Äthiopisch-Katholische Kirche ist eine kleine, aber wachsende Minderheitenkirche im Vielvölkerstaat Äthiopien. Wie die Äthiopische Orthodoxe Kirche folgt sie in der Liturgie dem alexandrinischen Ritus. Die Ordensleute sind vor allem in der Schul- und Bildungsarbeit engagiert.

Die Eritreisch-Katholische Kirche
Die Eritreisch-Katholische Kirche ist die jüngste der mit Rom unierten Ostkirchen. Sie entstand erst Anfang 2015 nach der Trennung von der Äthiopisch-Katholischen Kirche. Eine bedeutende Rolle im kirchlichen Leben spielen die Orden.