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Stefan Kube
Im Wandel der Zeit. Schlaglichter auf über 50 Jahre Forum RGOW (vormals G2W)

„Durch Handerheben bezeugen jene Anwesenden, die sich in der Präsenzliste als Mitglieder eingetragen haben, ihre Bereitschaft zur Gründung des Vereins ‚Glaube in der 2. Welt‘, Forschungs- und Informationsstelle“ – mit diesen lapidaren Worten vermerkt das Protokoll der Gründungsversammlung die Geburtsstunde des Vereins und Instituts G2W am 10. Juli 1972 in Chur. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten 13 Einzelpersonen und fünf Kollektivmitglieder (die evangelischen Landeskirchen von Aargau, Bern, Graubünden, Thurgau sowie das Bischöfliche Ordinariat Chur). Anwesend waren zudem Beobachter von weiteren reformierten Landeskirchen der Schweiz sowie fünf Pressevertreter. Als Zweck des neuen Vereins wurde in den Statuten die „Dokumentation, Information und Forschung über den religiösen Glauben in der Zweiten Welt“ aufgeführt.[1]

Gründung in Graubünden
Maßgeblicher Initiator bei der Gründung des Vereins war der reformierte Pfarrer Eugen Voss aus St. Moritz, der einer Russlandschweizerfamilie entstammte und während einer Reise in die Sowjetunion 1963 die Kirchenschließungskampagne unter Nikita Chruschtschow hautnah miterlebt hatte. In der Folge begann er mit dem Sammeln von Informationen über die Situation der Christ:innen hinter dem Eisernen Vorhang, um die Kirchen in der Schweiz auf deren prekäre Lage aufmerksam zu machen und für Verletzungen der Religionsfreiheit in den sozialistischen Ländern zu sensibilisieren.[2] Nach seinem Vortrag „Neue Dokumente zur Lage der Christen in der Sowjetunion“ vor der Synode der Evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden 1968 erteilte diese Voss den Auftrag, ein Konzept für ein entsprechendes Informationsinstitut zu entwickeln.

Ein erster Schritt zur institutionellen Verankerung des Projekts erfolgte mit der Gründung der „Forschungs- und Informationsstelle Religion und Kirche im kommunistischen Machtbereich“ (FI RKKE) am 6. Dezember 1971 durch den Kirchenrat der Bündner Kirche. Zum Leiter der Forschungs- und Informationsstelle wurde Eugen Voss berufen, der in den folgenden Monaten Aufbau und Arbeitsstruktur der FI RRKE konkretisierte. Besondere Bedeutung wurde dabei von Anfang der Herausgabe eines monatlichen „Materialdienstes“ beigemessen, da in Gesprächen immer wieder „die Dringlichkeit eines zuverlässigen Informationsträgers auf dem Gebiet ‚Religion und Kommunismus‘ zum Ausdruck“ gekommen sei.[3]

An der Gründungsversammlung im Juli 1972 wurde aus der FI RRKE das Institut „Glaube in der 2. Welt“ und der Trägerverein gegründet. Von Beginn an stand dabei eine ökumenische Ausrichtung im Vordergrund. Finanziell getragen wurde das Institut vor allem durch Beiträge evangelisch-reformierter und katholischer Landeskirchen in der deutschsprachigen Schweiz; später kamen auch kirchliche Geldgeber aus Deutschland dazu. In seinem Vortrag an der Gründungsversammlung begründete Voss die Notwendigkeit der neuen Institution mit der Desinformationspolitik der sozialistischen Regime, welche die wirkliche Situation der Kirchen und Gläubigen in ihren Ländern zu verschleiern trachteten. Den Kirchen schlug er eine Arbeitsteilung vor: „G2W braucht die Kirchen und die Kirchen brauchen G2W. Das gegenseitige Interesse darf aber die Beteiligten nicht behindern. Die Kirchen dürfen in ihren Ostbeziehungen nicht belastet werden. Sie müssen sich also zu gegebener Stunde von G2W distanzieren können unter Hinweis darauf, dass das keine offizielle kirchliche Dienststelle ist. Andererseits kann G2W nicht Weisungen kirchenpolitischen Charakters unterliegen. Denn Information muss allein den ihr innewohnenden Gesetzen gehorchen.“[4]

Diese Arbeitsteilung funktionierte grosso modo, obwohl es insbesondere zu Zeiten des Kalten Krieges auch immer wieder zu Spannungen und Konflikten zwischen G2W und kirchlichen Stellen kam: So übten Voss und seine Mitstreiter:innen Kritik an ökumenischen Gremien, weil diese aus ihrer Sicht zu zögerlich für das Recht auf Religionsfreiheit in den Ostblockstaaten eintraten, während umgekehrt kirchliche Stimmen laut wurden, die G2W einen politischen Antikommunismus vorwarfen. Die Geschichte von G2W während des Kalten Krieges harrt noch immer einer gründlichen Aufarbeitung.[5] Trotz teilweise ähnlicher Zielsetzungen hielt G2W jedoch Abstand zu Organisationen wie der „Hilfsaktion Märtyrerkirche“, die Richard Wurmbrand ins Leben gerufen hatte. Der aus Rumänien stammende evangelische Pfarrer war für mehrere Jahre vom sozialistischen Regime ins Gefängnis geworfen worden; 1964 konnten ihn norwegische Christen in den Westen freikaufen. Danach setzte er sich mit seiner Organisation für verfolgte Christen in den sozialistischen Ländern ein, wobei diese jedoch immer wieder in der Kritik stand, die Lebensbedingungen der Gläubigen hinter dem Eisernen Vorhang in einer allzu simplifizierenden Schwarz-Weiß-Dichotomie zu zeichnen. Einer Mitgliedschaft von Wurmbrands Hilfsaktion bei G2W erteilte der Vorstand jedenfalls mit folgender Begründung eine Absage: „Wurmbrand hat wohl die Kirchen für die Lage der Christen im Osten sensibilisiert. Das Buch über seine Gefängnishaft ist als wahrheitsgetreu zu betrachten. Im übrigen [sic] sind aber die Informationen Wurmbrands unzuverlässig: Wurmbrand zeigt stets einen penetranten antikommunistischen Zug; er manipuliert in seinen Vorträgen die Zuhörerschaft.“[6]

„Den Stummen eine Stimme geben“
Im Mittelpunkt des neuen Instituts stand die Öffentlichkeitsarbeit; bereits Ende 1972 erschienen Schnellinformationen, u. a. eine Petition von neun Insassen eines sowjetischen Gefangenenlagers an das IKRK in Genf. Anfang 1973 erschien die erste Ausgabe des Materialdienstes „Glaube in der 2. Welt“. Aufgabe des Materialdienstes sei es, so Eugen Voss in seinem Editorial, der Frage nachzugehen, „wie es denn eigentlich wirklich stehe mit dem religiösen Bekenntnis in den kommunistischen Ländern“. Zur Beantwortung dieser Frage standen mit der sog. Samizdat-Literatur – selbstherausgegebene und vervielfältigte, nicht systemkonforme Texte – eine Fülle von Materialien zur Analyse und Verbreitung zur Verfügung. Auf dieser Grundlage erschien in der ersten Ausgabe ein Bericht über eine Gruppe von Juden aus Kyjiw, die in Babyn Jar der elf getöteten israelischen Sportler beim Olympia-Attentat in München gedenken wollten, aber von sowjetischen Sicherheitskräften daran gehindert wurden. Weiterhin gab es Kurzberichte zu Katholiken in Litauen und zu inhaftierten evangelischen Christen in sowjetischen Lagern und Gefängnissen. Den größten Raum nahm die Übersetzung eines Samizdat-Manuskripts ein, das von mehreren unbekannten Verfassern geschrieben worden war und das das Landeskonzil der Russischen Orthodoxen Kirche von 1971 behandelte. Insgesamt machte bereits die erste Ausgabe deutlich, dass sich G2W bei seiner Berichterstattung keineswegs nur auf die christlichen Kirchen konzentrierte.

In den ersten beiden Jahren erschienen acht Ausgaben des Materialdienstes und vier Ausgaben eines Quartalheftes, das Übersetzungen längerer Quellentexte bot. Das erste Quartalsheft enthielt den Fastenbrief Alexander Solschenizyns, in dem dieser die Kirchenleitung des Moskauer Patriarchats scharf kritisierte, und einige anschließende Diskussionen um den Brief. 1975 wurde die Zweiteilung in Materialdienst und Quartalsheft wegen der unterschiedlichen Formate – ersterer DIN A4 und letzteres DIN A5 – und der verwirrenden unterschiedlichen Bezeichnungen aufgegeben. Aus dem Materialdienst wurde die Zeitschrift Glaube in der 2. Welt. Zeitschrift für Fragen von Religion, Atheismus und Menschenrecht. Die Abonnentenzahlen wuchsen rasch: Ende 1973 betrugen sie bereits 1100 Abonnenten. 1976 wurde zur Unterstützung des Schweizer Instituts der Verein G2W–Deutsche Sektion in der Bundesrepublik gegründet. Obwohl bei der Zielsetzung der Publikation „der seelsorgliche Aspekt weiterhin die Priorität haben“[7] sollte und daher auch Gebete für die verfolgten Christen und katechetische Texte in der Zeitschrift abgedruckt wurden, traten diese Textgattungen im Laufe der Jahre immer mehr in den Hintergrund.

1983 kam es zum ersten Mal in der Geschichte der Zeitschrift zu einer grundlegenden Layout-Erneuerung: Fortan gab es eine klare Zweiteilung in den Nachrichtenteil „Rundschau“ und den Hauptteil mit Dokumenten, Länder- und Hintergrundberichten sowie Buchbesprechungen. Aus dem Untertitel der Zeitschrift verschwand der Begriff „Atheismus“, diese hieß nun Glaube in der 2. Welt. Zeitschrift für Religionsfreiheit und Menschenrecht. Die Zielsetzung der Zeitschrift wurde mit dem Motto „Den Stummen eine Stimme geben“ beschrieben. Besondere Aufmerksamkeit galt Ende der 1970er Jahre und in den 1980er Jahren der Arbeit der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE), zu deren Verhandlungen die Schweizer Regierung Eugen Voss als externen Experten berief.

Neue Herausforderungen nach der Wende
Den Fall des Eisernen Vorhangs und die politische Wende begleiteten die Mitarbeitenden von G2W mit Staunen und einer intensiven Berichterstattung. Im Editorial der Dezemberausgabe 1989 schrieb Eugen Voss: „Wer an der Jahreswende 1989/90 zurückblickt, staunt. Vor 12 Monaten hätte niemand vorauszusagen gewagt, dass in Ungarn und Polen die Kommunisten auf das Machtmonopol verzichten, die DDR und Bulgarien Reformen in Angriff nehmen und die tschechoslowakischen Kommunisten eine Grossdemonstration bewilligen würden, in deren Verlauf Zehntausende die Abschaffung des Kommunismus verlangten.“ Mit der neuen politischen Situation und den veränderten Rahmenbedingungen für die Kirchen und Glaubensgemeinschaften, die sich nun frei entfalten konnten und keinerlei staatlichen Repressionen mehr ausgesetzt waren, stellte sich auch die Frage nach der Weiterexistenz von G2W. Vielfach gab es Stimmen, die mit dem Zusammenbruch der sozialistischen Systeme die Aufgabe von G2W als erfüllt und eine Weiterarbeit nicht als sinnvoll erachteten. Die stürmischen Transformationsjahre und die verbreitete Unkenntnis der westlichen Gesellschaften und Kirchen über die Herausforderungen, vor denen die osteuropäischen Kirchen und Gesellschaften standen, zeigten allerdings schon bald das Gegenteil. Neue Problemfelder für die Berichterstattung über das östliche Europa waren die Neugestaltung des Kirche-Staat-Verhältnisses, der Wiederaufbau der kirchlichen Strukturen, die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit, ökumenische Debatten, Nationalismus und Antisemitismus sowie die Kriege im früheren Jugoslawien und in Tschetschenien. Als der russische Präsident Boris Jelzin am 31. Dezember 1999 sein Amt niederlegte, und Ministerpräsident Vladimir Putin auch verfassungsgemäß die Amtsgeschäfte des Präsidenten übernahm, kommentierte dies der stellv. Chefredakteur und spätere Chefredakteur der Zeitschrift von 2005 bis 2009, Gerd Stricker, mit den Worten: „Mit der Eskalierung des Tschetschenienkrieges wuchs Putins Popularität, die ihm in den Dumawahlen im vergangenen Dezember unerwartet große Erfolge brachte – und die ihn aller Voraussicht nach im März auch ins Präsidentenamt befördern wird: ‚Putin for President!‘“[8]

Die Wende bot auch neue Möglichkeiten für Entwicklungszusammenarbeit von G2W. Zwar hatte das Institut schon in den 1980er Jahren über die sog. Osthilfe direkt notleidende Einzelpersonen und Familien in Ostblockstaaten und die Arbeit des Radiosenders La Voix de l’Orthodoxie unterstützt, der von Paris aus religiöse Rundfunksendungen produzierte, doch ein systematischerer Aufbau der Projektarbeit begann erst in den 1990er Jahren. G2W beteiligte sich an der Finanzierung von Kleidruckereien u. a. in Polen, der Slowakei und in Armenien, unterstützte kirchliche Bildungseinrichtungen in Ungarn und Rumänien und arbeitete mit der Diakonie der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen bei der Organisation von Ferienlagern für belarusische Kinder aus der Region von Tschernobyl zusammen.

Unter der Leitung von Franziska Rich, seit dem Frühjahr 1991 als Projektverantwortliche bei G2W arbeitete, rückte jedoch vor allem Russland ins Zentrum der Hilfstätigkeit. Um eine rechtliche Basis für die Arbeit in Russland zu haben, wurde 1992 das G2W-Informationszentrum in Moskau gegründet. Eine wichtige, langjährige Partnerorganisation war der Verein Glaube, Hoffnung, Liebe (GHL) zur Unterstützung von Strafgefangenen, den die Juristin Natalija Vysozkaja ins Leben gerufen hatte. Mit seinen zahlreichen Revisionsgesuchen an Gerichte trug GHL maßgeblich zur Einführung des bis heute geltenden Moratoriums für die Todesstrafe seit 1998 in Russland bei.[9]

Ein weiterer Schwerpunkt der Projektarbeit in Russland war der Aufbau von Strukturen kirchlicher Sozialarbeit, vor allem innerhalb der orthodoxen Kirche. Anfangs vor allem auf der Ebene von Kirchgemeinden, später durch die Zusammenarbeit mit kirchlichen oder kirchennahen Organisationen, die sich gezielt drängenden sozialen Problemen in der russischen Gesellschaft annahmen, so z. B. mit dem Basilius-Zentrum in St. Petersburg, das straffällig gewordene Jugendliche betreut, oder dem ökumenischen Fonds Diakonia, der eine Drogenberatungsstelle in St. Petersburg und ein Rehabilitationszentrum für Suchtkranke im Gebiet von Pskov unterhält.[10] Das Anliegen der Entwicklungszusammenarbeit fasste Franziska Rich 2006 folgendermaßen zusammen: G2W bemühe sich „auf ökumenischer […] Grundlage, möglichst breite und tragfähige Brücken zu kirchlichen und nicht kirchlich gebundenen Partnern in Osteuropa vor allem im orthodoxen Raum zu schlagen. Nichts vermag stärker Integration, Verständnis und Vertrauen zwischen verschiedenen Kulturen zu fördern als intensiver Erfahrungsaustausch und konkrete partnerschaftliche Zusammenarbeit.“[11]

Thematische Verbreiterung und neue Aufgaben
Eugen Voss hatte bereits kurz nach der Wende eine Namensänderung des Vereins und Instituts angemahnt, so schrieb er bereits im Editorial der Januar-Ausgabe 1991, es sei „an der Zeit, den Begriff der Zweiten Welt aus dem Verkehr zu ziehen und die Bezeichnung für unseren Trägerverein zu ändern“. Er begründete dies vor allem damit, dass „unsere Gesprächspartner in […] der Tschechoslowakei und in Ungarn gegen diese Zuweisung in einen geopolitischen Bereich“ seien, „den sie nicht als den ihren empfanden. ‚Wir sind Europäer‘, sagten sie.“ Dieser berechtigte Hinweis fand allerdings keine Mehrheit innerhalb des Vereins. Erst an der Mitgliederversammlung 2008 beschlossen die Mitglieder eine Namensänderung des Vereins und Instituts in G2W – Ökumenisches Forum für Glauben, Religion und Gesellschaft in Ost und West; an dem Kürzel „G2W“ wurde aus Gründen der Wiedererkennung festgehalten.

Die Zeitschrift wurde jedoch 2011 in Religion & Gesellschaft in Ost und West umbenannt. Auch inhaltlich weitete sich der Blick der Zeitschrift, weil nun nicht mehr nur kirchliche und religiöse Fragen im östlichen Europa in Mittelpunkt stehen, sondern auch politische und gesellschaftliche Entwicklungen. Auch die Basis der Autor:innen hat sich erweitert – viele von ihnen stammen aus den osteuropäischen Ländern selbst, wobei das Redaktionsteam einen großen Teil der Übersetzungsarbeit leistet. Zudem kooperiert die Zeitschrift verstärkt mit universitären Institutionen in der Schweiz und Deutschland. In Zusammenarbeit mit dem Academic Swiss Caucasus Net erschienen so auch einige Ausgaben von RGOW auf Deutsch und Englisch. 2018 übernimmt das Institut G2W zudem die redaktionelle Betreuung des Nachrichtendienstes Östliche Kirchen (NÖK), der von Renovabis, dem Osteuropa-Hilfswerk der Katholischen Kirche in Deutschland herausgegeben wird. Zum 50-jährigen Bestehen der Zeitschrift wurde das Layout Anfang 2022 modernisiert. Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine unterstützt G2W neu zwei ukrainische NGOs bei der Versorgung von Flüchtlingsfamilien und die Polnische Diakonie bei der Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge in Polen.

Umbenennung des Vereins in Forum RGOW
Die Mitglieder­versammlung hat am 1. September 2023 auf Antrag des Vorstands beschlossen, den Verein ab 2024 in Forum RGOW - Religion & Gesellschaft in Ost und West umzubenennen. Die Vereinspräsidentin Rahel Černá-Willi begründete den Entscheid, dass das bisherige Namenskürzel G2W in den letzten Jahren immer erklärungsbedürftiger geworden sei. Das Kürzel leitete sich noch von der Gründungsbezeichnung des Vereins „Glaube in der 2. Welt“ ab. „Der neue Vereinsname nimmt Bezug auf den Titel unserer Monatszeitschrift Religion & Gesellschaft in Ost und West (RGOW), die bereits seit 2011 so heißt und unter diesem Namen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt ist“, so Černá-Willi.

[1] Glaube in der 2. Welt. Bericht über die Gründung des Vereins, Archiv G2W.

[2] Bryner, Erich: Eugen Voss zum Gedenken (26.3.1926 – 4.2.2021). In: RGOW 49, 3 (2021), S. 3.

[3] Forschungs- und Informationsstelle Religion und Kirche im kommunistischen Einflussbereich. 2. Zwischenbericht, 30. April 1972, Archiv G2W.

[4] Voss, Eugen: Glaube in der 2. Welt und das Informieren über ihn in der 1. Welt, Vortrag an der Gründungsversammlung von G2W am 10.07.1972, Archiv G2W.

[5] Zu ersten Ansätzen dazu vgl. Roulin, Stephánie: Lobbying et expertise durant le processus d’Helsinki – L’institut suisse Glaube in der 2. Welt et la défense des libertés religieuses dans le bloc de l’Est. In: Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte 115 (2021), S. 119-135. Die russische Historikerin Nadezhda Beljakova arbeitete 2019 und 2021 im Rahmen ihres Forschungsprojekts „The Swiss Crossroads. Communication Networks of Religious Activists across the Iron Curtain“ im Archiv von G2W.

[6] Protokoll der 8. Sitzung des Vorstandes vom 9. Oktober 1973 in Zürich, Archiv G2W.

[7] Protokoll der 10. Sitzung des Vorstandes vom 27. Mai in Küsnacht, Archiv G2W.

[8] Stricker, Gerd: „Putin for President!” In: G2W 28, 2 (2000), S. 11.

[9] Zwahlen, Regula; Rich, Franziska: „Es war eine chaotische Zeit, aber auch eine Zeit großer Hoffnungen“. In: RGOW 49, 12 (2021), S. 30-31.

[10] Vgl. dazu das Interview mit Alexander Stepanov in dieser Ausgabe, S. 18-19.

[11] Rich, Franziska: Wenn der andere nicht so will….In: G2W 34,6 (2006), S. 28-29, hier S. 29.

Bild: Eugen Voss und Franziska Rich stellen im Oktober 1992 die Arbeit von G2W im Butyrki-Gefängnis in Moskau vor (Bild: Archiv G2W).