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RGOW 2013 02: Säkularisierung

RGOW 2013 02: Säkularisierung

Im Fokus: Die aktuelle religiöse Situation als Herausforderung
von Tomáš Halík

Detlef Pollack: Die Säkularisierungstheorie in der wissenschaftlichen Diskussion
Die Säkularisierungstheorie geht davon aus, dass sich die Bedeutung von Religion in modernen Gesellschaften abschwächt, und dass der religiöse Bedeutungsrückgang auf Prozesse der Modernisierung zurückgeführt werden kann. Kritiker der Säkularisierungstheorie sprechen dagegen in den letzten Jahren von einer Wiederkehr des Religiösen. Der Autor geht auf die Debatte ein, indem er die Kernaussagen der Säkularisierungstheorie vorstellt und die gegen sie vorgebrachten Einwände kritisch diskutiert.

Eva Baumann-Neuhaus: Die De-Institutionalisierung und Pluralisierung des Religiösen
Die jüngsten religionssoziologischen Untersuchungen in der Schweiz zeigen, dass sich die traditionellen Konfessionen auf dem Rückzug befinden. Von der Krise der religiösen Traditionen und Institutionen auf ein Abschmelzen der individuellen Religiosität zu schließen, wäre jedoch voreilig. Die Kirchen stehen vor der Herausforderung mit neuen Formen religiöser Kommunikation für den modernen Menschen anschlussfähig zu werden.

Petr Slouk: Herausforderungen an die katholische Kirche in Tschechien
Nachdem Ende 2012 endlich eine Einigung im tschechischen Restitutionsstreit erzielt wurde, steht die katholische Kirche vor der Herausforderung, selbständig zu werden. Stärker noch als bisher wird sie gefordert sein, den Zugang zu den Kirchenfernen zu finden und eine verantwortungsvolle Einbindung der Gläubigen in das aktive Gemeindeleben zu gestalten.

Iva Ritschelová, Jan Cieslar: Statistiken zur Religionszugehörigkeit in Tschechien
In der tschechischen Volkszählung von 2011 wurden auch Angaben zur Religionszugehörigkeit erhoben. Interessant ist dabei die Einführung einer Kategorie von „Gläubigen ohne Kirchenzugehörigkeit“. Leitende Mitarbeitende des Tschechischen Amtes für Statistik präsentieren im Folgenden einige der Daten.

Christoph Thanei: Das Klischeebild der "katholischen Slowakei" bekommt Risse
Die katholische Kirche in der Slowakei stellte lange Zeit einen nicht unwesentlichen Machtfaktor im Land dar. In den letzten Jahren verliert die Kirche aber zusehends an politischen Einfluss und zwischen der Kirchenleitung und den Gläubigen tut sich eine Kluft in Fragen der persönlichen Lebensgestaltung auf. Die Absetzung von Róbert Bezák, des populären Erzbíschofs von Trnava, 2012 führte zu massiven Protesten von Gläubigen.

Cezary Kościelniak: Säkularisierung in Polens Intelligenz und Politik
Obwohl in Polen die Zahl der praktizierenden Gläubigen weiterhin sehr groß ist, sind Säkularisierungs­prozesse weit fortgeschritten: Die Trennung von Staat und Kirche ist institutionalisiert, die Gesellschaft orientiert sich moralisch und kulturell kaum mehr an den Vorgaben der Kirche. Wie einflussreich die Kirche in Polen sein wird, hängt von ihrer Anpassungsfähigkeit an die neue Situation ab.