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Kinder- und Jugendzentrum "Arche" in Kostroma

Viele Kinder und Jugendliche in Russland, deren Familien zu den Verlierern der Transformationsprozesse zählen, leben in schwierigen sozialen Verhältnissen und sind von einem Abgleiten in die Jugendkriminalität bedroht. Das kirchliche Jugendzentrum in Kostroma bietet ihnen mit seinem vielfältigen kostenlosen Kursangebot eine Möglichkeit, die sie sonst nirgends erhalten: Ihre Talente zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen. Einen besonderen Schwerpunkt legt die „Arche“ auf die frühkindliche Erziehung sowie auf die Integration von Kindern mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen – eine Pionierleistung für Russland.

Das kirchliche Jugendzentrum „Arche“ in Kostroma, einer Stadt rund 350 km nordöstlich von Moskau, ist eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Das ganztägig geöffnete Jugendzentrum bietet mit vielfältigen und kostenlosen Kursangeboten eine niederschwellige Möglichkeit zur sinnvollen Freizeitgestaltung. Die „Arche“ steht Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 18 Jahren offen, unabhängig von ihrer religiösen Orientierung. Einen besonderen Schwerpunkt legt die „Arche“ auf die frühkindliche Erziehung sowie auf die Integration von Kindern mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen – eine Pionierleistung für Russland. Gegründet wurde die „Arche“ 1996 von der orthodoxen Bruderschaft des hl. Serafim.

Projektziele
Ziel der „Arche“ ist es, die Kinder und Jugendlichen in ihrer ganzheitlichen Entwicklung und Kreativität zu fördern. Dazu bietet das Jugendzentrum unter der Anleitung von Fachlehrer*innen Kurse in Malen, Modellieren und Gestalten mit verschiedenen Materialien an. Zudem gibt es einen Jugendchor, Musikensembles, diverse Sportgruppen sowie eine Theatergruppe. Wer möchte, kann auch die Sonntagsschule besuchen. Zur Stärkung der Inklusion von Kindern mit Beeinträchtigungen finden künstlerische Eltern-Kind-Kurse statt. Durch Konzerte und Theateraufführungen tragen die Kinder des Zentrums zum kulturellen Leben der Stadt bei. Ein weiteres tragendes Element ist die Pfadfinderbewegung, die von der „Arche“ ins Leben gerufen wurde. Zu deren Aktivitäten zählen Umweltaktionen und die Unterstützung von älteren Menschen.

Sozialer Hintergrund
Wie in vielen russischen Städten wuchs in den 1990er Jahren in dem 300 000 Einwohner zählenden Kostroma die Zahl sozial vernachlässigter Kinder und Jugendlicher. Die Folgen sind bis heute spürbar: eine hohe Jugendkriminalität, verbreitete Suchtprobleme und eine steigende HIV-Infektionsrate im ganzen Land. Die „Arche“, die im Bahnhofsviertel, einem sozialen Brennpunkt von Kostroma liegt, will dieser Entwicklung mit ihrem Angebot entgegenwirken: Kinder und Jugendliche sollen als Hoffnungsträger für die Zukunft gefördert werden.

Projektbewertung
Unter der Bevölkerung von Kostroma geniesst die „Arche“ hohes Ansehen. Ihre kostenlosen Kurse stossen bei den Kindern und Jugendlichen auf grossen Anklang, so dass 2018 in einem armen Aussenquartier eine Filiale eröffnet wurde. Sorge bereitet jedoch das Hauptgebäude, das für viele Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen bisher eine Barriere darstellt. Die „Arche“ ist dringend auf Spenden angewiesen, um den behindertengerechten Umbau (u. a. Rollstuhlrampen, Behinderten-WC, Leitsystem für Sehbehinderte und vieles mehr) vorzunehmen.