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Hilfe für ukrainische Flüchtlinge in Polen

Rund 1.6 Mio. registrierte ukrainische Flüchtlinge leben in Polen. Kein anderes europäisches Land hat einen ähnlich hohen Zustrom von Schutz­bedürftigen zu bewältigen. Seit Kriegsbeginn haben rund 10 Mio. ukrainische Flüchtlinge die polnisch-ukrainische Grenze überquert. Unsere langjährige Projektpartnerin, die Diakonie der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, leistet in der größten europäischen Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg umfassend und kompetent Hilfe. Die kirchliche NGO sorgt für Tausende von Geflüchteten für Obdach und Schutz. Dazu werden Räume von Kirchgemeinden umgerüstet. Für weitere Menschen stehen Gemeinschaftszentren oder Sozialwohnungen zur Verfügung. Um den teils traumatisierten Kindern und Erwachsenen das Einleben zu erleichtern, bietet Diakonie Polen über eigene Beratungspunkte individuelle Unterstützung an. Zudem bringt das Hilfswerk humanitäre Güter zu Partner­kirchgemeinden in der Ukraine, die Binnenflüchtlinge aufnehmen und betreuen.

Projektziele
Diakonie Polen sorgt in einem ersten Schritt für die Unterbringung und Versorgung der ukrainischen Kriegs­flüchtlinge. Neben Nothilfe für neu Angekommene (Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleider, medizinische Betreuung) wird aktuell die Unterstützung bei der sozialen Eingliederung immer wichtiger. Diakonie Polen baut daher regionale Beratungs­- und Integrations­punkte auf der Basis von 62 Kirchgemeinden auf. Hier erhalten Flüchtlingsfamilien Unterstützung in Schul- und Arbeitsfragen sowie psychologische und juristische Beratung in Verbindung mit Fachpersonen.

Sozialer Hintergrund
Polen hat mit Abstand die größte Zahl an ukrainischen Flüchtlingen unter allen europäischen Ländern aufgenommen. Vorübergehend betreute das Land gemäß Erhebungen des Hochkommissariats für Flüchtlinge der Vereinten Nationen (UNHCR) über 4 Mio. schutzsuchende Ukrainer:innen. Unter den jetzigen 1.6 Mio. Flüchtlingen sind nach wie vor hauptsächlich Frauen und Kinder, da die ukrainischen Behörden Männern zwischen 18 und 60 Jahren den Grenzübertritt aufgrund der Wehrpflicht in der Regel nicht gestatten. Für die allein geflohenen Mütter mit ihren Kinder sowie teils mitgereiste betagte Angehörige sind daher eine gute Integration im Zielland und Beratungsangebote umso wichtiger.

Projektbewertung
Diakonie Polen zählt zu den etablierten kirchlichen Hilfswerken des Landes. Die Integration in polnische lokale Gemeinschaften erfolgt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Heimatland der Geflüchteten. Auch bestand in Polen bereits vor dem Krieg eine große ukrainische Diaspora, was für viele Flüchtlinge eine psychische Erleichterung bedeutet. Diakonie Polen ist in- und außerhalb Polens gut vernetzt (u. a. über diakonische Partnerschaften in den Visegrád-Staaten, zum Baltikum und in Deutschland). So kann die Flüchtlingsbetreuung mit weiteren Akteuren gut koordiniert werden. Zudem verfügt Diakonie Polen in der Person von Bischof Pavlo Shvarts, Leiter der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine, über einen äusserst engagierten und zuverlässigen Ansprechpartner für die humanitäre Nothilfe für Binnenflüchtlinge in der Ukraine.

Bild: Diakonie Polen