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Unterstützung von Kriegsflüchtlingen in der Ukraine

Die ukrainische NGO „Kinder der Hoffnung“ ist nach Beginn des Krieges im Donbass 2014/15 gegründet worden. Immer mehr Familien mussten damals vor den Kampfhandlungen im Osten der Ukraine ins Kernland fliehen. Die NGO unterstützte die Familien beim Aufbau eines neuen Zuhauses im Umland von Kyjiw: durch humanitäre Hilfe, psychologische Be­treuung und Organisation von Freizeitaktivitäten. Mit dem russischen Angriffskrieg vom 24. Februar 2022 mussten zahlreiche Familien erneut fliehen – entwe­der innerhalb der Ukraine oder ins Ausland (vor allem nach Polen). Insbesondere in der Oblast Kyjiw, dem Schwerpunkt­gebiet der NGO, werden laufend neue Vertriebene in die Programme aufgenommen. „Kinder der Hoffnung“ unterstützt die Geflüchteten, hauptsächlich Frauen, Kinder und körperlich beeinträchtige Menschen mit dem Lebensnotwendigen.

Projektziele
„Kinder der Hoffnung“ unterstützt die Geflüchteten bei ihrer Ankunft mit humanitärer Hilfe. In erster Linie sind dies Lebensmittel, Kleider und Medikamente bzw. finanzielle Basisbeiträge pro Familie. Auch werden Unterkünfte organisiert und soziale Begleitung bei der Integration geleistet. Zudem bietet die NGO den kriegstraumatisierten Familien psychologische Betreuung an. Freizeitangebote für die Kinder (Sport, Sprachkurse, kreative Betätigungen und Aufgabenhilfe) geben ihnen Sicherheit, um sich am neuen Ort zurechtzufinden, und gleichzeitig die Verbindung untereinander zu stärken.

Sozialer Hintergrund
In den ersten Jahren des Krieges in der Ostukraine seit 2014 waren die ukrainischen Behörden von den Flüchtlingsströmen intern Vertriebener vielfach überfordert. Auf Initiative von orthodoxen Geistlichen und Freiwilligen aus Kyjiw und Mailand entstand die Hilfsorganisation „Kinder der Hoffnung“. Da sie ihre Arbeit auf eine ganzheitliche Unterstützung der Geflüchteten und ihrer Kinder ausrichtete (materielle, soziale und psychologische Begleitung der Familien), wurde die NGO bald zu einer wichtigen Kraft innerhalb der ukrainischen Flüchtlingshilfe. Die NGO pflegt ökumenische Partnerschaften zu Kirchgemeinden in Nord­italien, Frankreich (Taizé) und den deutschsprachigen Ländern. Die durch gemeinsame Jugendprojekte geförderten Verbindungen helfen dem Fonds heute seine schwierigen Aufgaben zu bestreiten.

Projektbewertung
Beispielhaft für Kinder, die von der NGO betreut werden, steht Melania mit ihrer Familie. 2015 verlor das damals dreijährige Mädchen seine Mutter bei einem Raketen­angriff aus dem Separatistengebiet Donezk auf ein Einkaufs­zentrum in Mariupol. Dem verletz­ten Mädchen musste unterhalb des Knies das linke Bein amputiert werden. Dank der NGO konnte die Operation finanziert werden, und Melania fand mit ihrer Grossmutter Olga eine neue Heimat in Kyjiw. Bei Kriegsaus­bruch flohen sie gemein­sam mit Olgas älterer Tochter und deren Familie nach Bratislava. Die NGO „Kinder der Hoffnung“ steht ihnen auch dort weiterhin finanziell zur Seite. Denn die Prothese von Melania muss regelmäßig fachärztlich angepasst werden. Ebenso wichtig für die Familie ist jedoch der menschliche Halt und die psychologische Unterstützung, die sie von der NGO erfährt.

Bild: Kinder der Hoffnung