Skip to main content

Zur Lage der katholische Kirche in Rumänien

06. April 2010

Der römisch-katholische Bischof der nordwestrumänischen Diözese Satu Mare, Jeno Schönberger, hat im Gespräch mit der Nachrichtenagentur «Kathpress» von schwierigen offiziellen Beziehungen zur Rumänischen Orthodoxen Kirche berichtet.

Seit dem «Skandal» um den orthodoxen Metropoliten Nicolae (Corneanu), der im Mai 2008 in einer griechisch-katholischen Kirche die Kommunion empfangen hatte, was zu einem Sturm der Entrüstung in der Rumänischen Orthodoxen Kirche geführt hatte, verhalte sich die orthodoxe Seite äußerst zurückhaltend. Beim jüngsten Ad-limina-Besuch der rumänischen Bischöfe im Vatikan Anfang Februar sei dieses Problem auch angesprochen worden. Papst Benedikt XVI. habe die Bischöfe jedoch eindringlich dazu aufgefordert, dass die katholische Kirche in Rumänien trotz aller Probleme weiterhin offen für die Ökumene bleiben müsse.

Die Diözese Satu Mare, der Bischof Schönberger seit 2003 vorsteht, liegt an der Grenze zu Ungarn, weshalb auch der Großteil der Gläubigen ungarisch- sprachig ist. Auf die Frage nach den Priesterberufungen in seiner Diözese sagte der Bischof, dass die Zahl der Seminaristen auch in Rumänien rückläufig, aber noch ausreichend sei. Allerdings seien fast alle Priesteramtskandidaten ungarischstämmig, Rumänen seien die Ausnahme. Einen Schwerpunkt des pastoralen Dienstes der Diözese bildet die Arbeit mit den Roma, die in der Region um Satu Mare fast alle römisch-katholisch sind. Für die Kirche seien die Roma sowohl auf sozialer wie auch auf pastoraler Ebene eine große Herausforderung, so Bischof Schönberger: «Die soziale Integration der Roma ist sehr wichtig, denn unsere Erfahrung zeigt: Wer am Rand der Gesellschaft steht, fühlt sich auch in der Kirche nicht wohl.» Die Caritas Satu Mare verfolge zahlreiche Hilfsprojekte, um die Roma verstärkt in die rumänische Gesellschaft zu integrieren: In Ardud etwa, einem Ort rund 15km von Satu Mare entfernt, betreibe die Caritas seit 2006 das Integrationszentrum «Integretto », das Kindern aller dort ansäßigen nationalen Gruppen (Rumänen, Ungarn, Deutsche, Roma) offen steht.

KNA, 15. Februar; Kathpress, 26. Februar 2010 - S.K.

Drucken