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Unterrichtsfach «Grundlagen orthodoxer Kultur» auch in der Moldau?

20. Juni 2010

Metropolit Vladimir (Cantarian) von Chisinau und ganz Moldova, Oberhaupt der Metropolie Chisinau des Moskauer Patriarchats, hat in einem Hirtenbrief für die Einführung der «Grundlagen orthodoxer Kultur» als Pflichtfach an allen Schulen und Ausbildungsstätten des Landes (mit Ausnahme der Universitäten) ähnlich wie in Russland plädiert.

Für die Republik Moldau bedeute «Orthodoxie seit jeher nicht nur geistliche Zuflucht oder Trost für die Seele, sondern sie ist ein entscheidender Faktor nationaler Identität, vergleichbar der Sprache und der Geschichte, dank denen wir uns als Volk bewahren konnten». Nun sei es an der Zeit, dass «die Religion sich ihren führenden Platz im nationalen Bildungssystem zurückerobert». «Die Aufnahme der ‹Grundlagen orthodoxer Kultur› in die Liste der Schulfächer» bedeute keine Neuerung, sondern sei «ein Akt der Gerechtigkeit », bedingt von «der Notwendigkeit, die heranwachsende Generation zu hoher geistiger Kultur zu erziehen».

Am 17. März hatten die Bischöfe der Metropolie Chisinau die Durchführung eines «nationalen Referendums» vorgeschlagen, um die «Grundlagen orthodoxer Kultur» als Pflichtfach an allen Schulen des Landes einzuführen. Inzwischen ist auf Empfehlung des Synods eine Initiativgruppe entstanden, die eine landesweite Unterschriftensammlung organisieren soll. Laut Metropolit Vladimir werde die Metropolie Chisinau die Arbeit der Initiativ- gruppe mit allen Mitteln unterstützen, die der Kirche zur Verfügung stünden. Denn «nur die Einführung eines Unterrichtsfaches, das auf den kulturellen Werten unseres Volkes basiert, kann die Erziehung einer in moralisch-ethischer Hinsicht gesunden Generation garantieren, nur so werden wir Gewissheit haben, dass unsere Geschichte eine würdige Fortsetzung haben wird und unser Volk seine jahrhundertealte Würde bewahrt. […] Die religiöse Erziehung ist ein Stabilitätsfaktor der Gesellschaft, eine nie versiegende Quelle der Begeisterung für die Verteidigung der spirituellen Identität und Würde des Menschen.»

www.bogoslov.ru, 10. Mai 2010 – O.S.

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