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Ungarn: Kirchliche Hilfe für die Opfer der Giftschlammflut

23. November 2010
Die ungarischen Kirchen haben sich tatkräftig an der Hilfe für die ca. 7000 Opfer der giftigen Rotschlammlawine aus der Aluminiumfabrik in der westungarischen Stadt Ajka vom 4. Oktober beteiligt.

Unter den mehr als 4000 Einsatzkräften befanden sich Mitglieder der ungarischen Caritas wie auch des ungarischen Ökumenischen Hilfswerks «Hungarian Interchurch Aid (HIA)», zu dem sich 1991 die methodistische, die unitarische, die orthodoxe und die historischen protestantischen Kirchen zusammengeschlossen haben. Die Kirchen stellten Notunterkünfte (z. B. Pfarrhäuser) zur Verfügung, entsandten Seelsorger und lancierten Spendensammelaktionen, u. a. durch Wohltätigkeitskonzerte. Das Ökumenische Hilfswerk HIA lieferte zudem Nahrungsund Hygienepakete sowie Kleidung und Utensilien zur Reinigung von Häusern und Straßen.

Die rund 700 000 Kubikmeter Bauxitschlamm aus dem geborstenen Abfallbecken der Aluminiumfabrik MAL haben bisher neun Todesopfer gefordert und zahlreiche Menschen verletzt. Mehrere Orte und Landstriche sind mit großen Mengen an Arsen, Chrom und Quecksilber verseucht, unzählige Häuser unbewohnbar, das Ökosystem zweier Flüsse ist zerstört.

Der WWF Wien hat inzwischen aufgrund fehlender Sicherheitsvorkehrungen vor weiteren Giftschlammkatastrophen in Osteuropa gewarnt. Er kritisierte die mangelhafte EU-Richtliniefür die Sicherheit im Bergbau für die osteuropäischen EU-Staaten. Die Umweltorganisation forderte eine lückenlose Untersuchung der Altlasten nicht nur in Ungarn, sondern für ganz Osteuropa, sowie deren Beseitigung.

www.wwf.at; 8. Oktober; www.zenit.org, 12. Oktober; www.evangelikus.hu, 19. Oktober; www.segelyszervezet.hu – R.Z.

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