Ungarn: Drei reformierte Schweizer erhalten Ehrenpromotion
Alle drei – so heißt es in der Begründung der Universität – hätten bereits «vor der Wende ihre kritische Solidarität gegenüber der Reformierten Kirche in Ungarn bewiesen» und «ungarischen Christen durch ihre Kontakte und Engagements in einer Zeit der Unterdrückung Mut und Hoffnung gegeben und die kirchlich-theologische Neuorientierung nach der Wende begleitet».
Thomas Wipf habe wertvolle Impulse für die öffentliche Relevanz der reformierten Theologie gesetzt, betonte der leitende Bischof der Reformierten Kirche in Ungarn, Gusztáv Bölcskei, in seiner Laudatio. Als Präsident der «Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa» (GEKE) habe Wipf zudem die Rolle der Kirchen als Brückenbauer im europäischen Einigungsprozess gestärkt. – Walter Wolf habe als Redaktor des Schweizerischen Evangelischen Pressedienstes seine Solidarität bewiesen und darauf hingewiesen, «dass es in der Zeit des Totalitarismus und der politischen Instrumentalisierung der Kirchen und Theologie auch Zivilcourage unter den Christen gegeben habe», sagte Sándor Fazakas, der Rektor der Universität Debrecen.
In seiner Laudatio auf Andreas Hess, dem Osteuropa-Beauftragten des HEKS, hob Fazakas vor allem dessen Verdienste bei der Neuorientierung und Umstrukturierung der theologischen Ausbildung hervor. Zudem habe er maßgeblich das Projekt «Theologische Literaturhilfe für Osteuropa» mitinitiiert und damit zur Beschaffung von wissenschaftlicher Fachliteratur an den protestantischen Fakultäten in Ostmitteleuropa beigetragen. «Dieser Literaturdienst war aber keineswegs bloß eine mechanische Versorgung mit Büchern, es war vielmehr die Dokumentation eines theologischen Dialogs unter dem Zeichen der Prioritätssetzung », so Fazakas.
Die Ehrenpromotion wurde im Rahmen des wissenschaftlichen Symposiums «20 Jahre nach der Wende – Bilanz der theologischen und kirchlichen Neuorientierung » zum Fest der ungarischen Wissenschaften 2010 verliehen.
www.seks-feps.ch, 4. November 2010 – S. K.