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Ukraine: Demonstration gegen die Diskriminierung der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche

23. November 2010
In Odessa haben Vertreter der jüdischen und muslimischen Gemeinde sowie der römisch-katholischen und mehrerer protestantischer Kirchen gegen die Diskriminierung der örtlichen griechisch-katholischen Kirche protestiert.

Die Demonstranten riefen die Stadtverwaltung auf, ihren Widerstand gegen die Errichtung der ersten griechisch-katholischen Kirche aufzugeben (s. G2W 11/2010, S. 10f.).

In einem gemeinsamen Appell an den Oberbürgermeister warnten sie vor der «Verfolgung oder Diskriminierung » einer Religionsgemeinschaft. Zudem kritisierten sie, dass einzig den griechisch-katholischen Christen die Errichtung eines eigenen Gotteshauses verwehrt werde. Dies führe zu einer«Atmosphäre ungesunder Aggressionen ».

Die Stadtverwaltung von Odessa, der mit einer Million Einwohnern drittgrößten ukrainischen Stadt, hat bisher alle Anträge der Ukrainischen Griechisch- Katholischen Kirche (UGKK) auf Zuteilung eines Grundstücks für eine Kirche zurückgewiesen. Damit entsprach sie dem Wunsch der Eparchie Odessa der Ukrainischen Orthodoxen Kirche/Moskauer Patriarchat, zu der sich die meisten Bürger der Stadt bekennen. Die Orthodoxen werfen der UGKK ein aggressives Expansionsstreben vor. Außerdem bezeichneten sie den Bau einer griechisch-katholischen Kirche in Odessa als ungerechtfertigt, da die UGKK vor Ort kaum Gläubige habe.Auch Metropolit Ilarion (Alfejev), der Chef des Kirchlichen Außenamtes der Russischen Orthodoxen Kirche, hatte sich gegen den Bau dieses Gotteshauses ausgesprochen.

Das Oberhaupt der UGKK, Großerzbischof Lubomyr Kardinal Husar, erklärte dagegen, dass die Stadtverwaltung von Odessa mit ihrer Haltung gegen den Verfassungsgrundsatz der Gleichberechtigung aller Religionsgemeinschaften verstoße. Dieser gelte, egal ob eine Religionsgemeinschaft über zehn Millionen oder tausend Mitglieder habe. – Laut unabhängigen Schätzungen bekennen sich in Odessa rund 10 000 Einwohner zur UGKK.

Kathpress, 26. Oktober 2010.

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