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Solidarnosc-Priester Popieluszko wird selig gesprochen

06. April 2010

Der polnische Solidarnosc-Priester Jerzy Popieluszko, der am 19. Oktober 1984 von Agenten des kommunistischen Geheimdienstes entführt und ermordet wurde, soll am 6. Juni in Warschau als Märtyrer selig gesprochen werden.

Dies teilte der Warschauer Erzbischof Kazimierz Nycz am 15. Februar mit. Popieluszko gilt als Symbolfigur des kirchlichen Widerstands gegen die einstigen kommunistischen Machthaber in Warschau. Papst Benedikt XVI. erkannte im vergangenen Dezember dessen heroischen Tugendgrad an. Damit war die letzte Hürde in dem 1997 eingeleiteten Seligsprechungsverfahren genommen, da im Falle eines Martyriums kein separater Wunderprozess nötig ist.

Polens katholische Kirche feiert jährlich den ersten Juni-Sonntag als «Tag der Dankbarkeit»; Polens Bischöfe hatten vorgeschlagen, Popieluszko noch im von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen Priesterjahr selig zu sprechen, das im Juni endet. An die Feier auf dem Pilsudski- Platz soll sich eine Prozession zur zehn Kilometer entfernten Baustelle der Nationalkirche «Tempel der Göttlichen Vorsehung» im Stadtteil Wilamów anschließen. Popieluszko gilt in Polen schon lange als Nationalheld. Bereits mehr als 18 Mio. Menschen besuchten nach einer offiziellen Schätzung der Kirche sein Grab in Warschau. Es gibt landesweit bislang 70 Denkmäler und etwa 130 Gedenktafeln für ihn; in 75 Städten sind Straßen und Plätze nach ihm benannt.

Kathpress, 15. Februar 2010.

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