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Slowakei: «General der Geheimkirche», Vladimír Jukl, gestorben

22. Mai 2012
Vladimír Jukl, eine der zentralen Persönlichkeiten des katholischen Widerstands gegen Faschismus und Kommunismus in der Slowakei, ist am 1. Mai verstorben.

Der slowakische Nationalrat hat auf An- trag seines Stellvertretenden Vorsitzenden, des Christdemokraten Ján Figel', Jukls am 2. Mai mit einer Schweigeminute gedacht.

Vladimír Jukl wurde 1925 als Sohn eines Tschechen und einer Slowakin in Bratislava geboren. Im Slowakischen Volksaufstand des Jahres 1944, in dem zunächst demokratische Kräfte den Ton angaben, ergriff Jukl Partei gegen das von NS-Deutschland unterstützte Regime des Prälaten Jozef Tiso. Nach der Niederschlagung des Aufstands studierte Jukl zusammen mit dem späteren Dissidenten Sylvester Krčméry in Prag Mathematik und Physik. Nach der Machtergreifung der Kommunisten wurde Jukl wegen Hochverrats zu 25 Jahren schweren Kerkers verurteilt. Nach 13 Jahren bedingt entlassen, gründete er mit Krčméry 1966 den ersten Kreis der Geheimkirche im Hochschulmilieu der Slowakei und weitete dieses Apostolat an den Bratislaver Fakultäten systema- tisch aus, auch auf Lehrlinge, Drogenabhängige, Alkoholiker und Gefängnisinsassen. 1971 wurde der «General der Geheimkirche» von Geheimbischof Ján Korec geheim zum Priester geweiht.

1974 gründete Jukl zusammen mit Krčméry die Gemeinschaft «Fatima», deren Mitglieder sich insbesondere der Evangelisation in der Sowjetunion widmeten, auch durch Herausgabe von selbst verlegter Literatur. In den 1980er Jahren baute er zusammen mit Krčméry die «Apostolische Laienbewegung» auf, aus der später die «Bewegung christlicher Familien in der Slowakei» sowie christliche Jugend- und Kindergemeinschaften hervorgingen.

Nach der Wende des Jahres 1989 wirkte Jukl kurze Zeit als Redakteur der slowakischen Kirchenzeitung «Katolícke noviny» und als geschäftsführender Sekretär der Slowakischen Bischofskonferenz.

Kathpress, 4. Mai 2012.

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