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Russischer Staat verschärft Druck auf orthodoxe Kirchgemeinde von Nizza

20. Mai 2010

Der russische Staat hat Ende März erneut von der orthodoxen Kirchgemeinde in Nizza, die zur «Erzdiözese der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa» (Patriarchat Konstantinopel) mit Sitz in Paris gehört, die Rückgabe der Hl. Nikolaj-Kathedrale gefordert.

Ende Januar hatte das Landgericht Nizza in zweiter Instanz der Russländischen Föderation das Besitzrecht an der Kirche zugesprochen. Wie die Erzdiözese auf ihrer Homepage berichtet, habe die Russländische Föderation ausgerechnet in der Karwoche, der orthodoxen Kultusvereinigung Saint-Nicolas, die für die Verwaltung der Kathedrale zuständig ist, «eine gerichtliche Verfügung zukommen lassen, ihr die Verwaltung [des Gotteshauses] zu übergeben und sämtliche entsprechenden Dokumente auszuhändigen». Vor diesem Hintergrund sehe sich die Erzdiözese «gezwungen festzustellen, dass die Woche der Passion und der Auferstehung Christi, die den wichtigsten Moment im liturgischen und spirituellen Leben der orthodoxen kirchlichen Gemeinschaft in Frankreich bildet, für die Interessenvertreter der Russländischen Föderation [...] offensichtlich keine Bedeutung hat.» Zudem verwies die Erzdiözese darauf, dass der russische Staat selbst nach der Urteilsverkündigung verkündet habe, dass er die provisorische Verfügung des Landgerichts keinesfalls sofort umsetzen werde. Daher habe auch die Kultusvereinigung die Verwaltung der Kathedrale weiterhin in vollem Umfang durchgeführt - dies zumal da sie beim Appellationsgericht Aix-en-Provence in Berufung gegangen sei.

SOP Nr. 347, April 2010 - O.S.

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