Skip to main content

Republik Moldau: Ultra-Orthodoxe formieren sich gegen Ökumenismus

05. April 2016

Gegner der Ökumene aus mehreren orthodoxen Kirchen haben ihre Reihen auf einer Tagung in der moldauischen Hauptstadt Chişinău geschlossen. Vom 21. bis 28. Januar trafen sich dort Theologen und Kleriker aus Ost- und Südosteuropa,

um der Gefahr eines „internationalen Synkretismus“ entgegenzutreten. Eine solche religiöse Vermischung sei zwischen dem Christentum und den anderen Weltreligionen, aber auch unter den Kirchen im Gang. Führende Sprecher waren zwei Professoren der Universität von Thessaloniki, aus dem nordgriechischen Jurisdiktionsgebiet des Ökumenischen Patriarchats: Dimitrios Tselengidis und Erzpriester Theodoros Zisis. Der Dogmatiker Tselengidis ist schon lange für seine antiökumenischen Positionen bekannt. Er gehörte 2014 zu den Unterzeichnern einer scharfen Erklärung von Exponenten der Orthodoxen Kirche von Griechenland gegen den orthodox-katholischen Dialog. Zisis gehörte hingegen zum Stab der Mitarbeiter von Patriarch Bartholomaios in Thessaloniki. Erst neuerdings ist er zu den Gegnern der „Erzketzerei Ökumenismus“ abgewandert. Im Vorfeld des Panorthodoxen Konzils im Juni auf Kreta (s. RGOW 2/2016, S. 6) haben beide in Chişinău für eine Zurückweisung der Konzilsvorlage zu den zwischenchristlichen Beziehungen plädiert.

Mittlerweile zieht dieser Schulterschluss der Ökumene-Feinde weitere Kreise. In Bulgarien übergaben Geistliche und Mönche Anfang März eine Petition an Patriarch Neofit, in der sie ihre Sorge über den Konzilsentwurf „Beziehungen der orthodoxen Kirche mit der übrigen christlichen Welt“ zum Ausdruck brachten. An der Spitze der Unterzeichner steht der Volksprediger Archimandrit Ioann Filipov aus der Metropolie Plovdiv. Vom Berg Athos meldete sich aus dem Kloster Zografou der angesehene Priestermönch Dimitri zu Wort: Es könne keine „Wiederherstellung christlicher Einheit“ geben. Das sei eine irreführende, beschönigende Umformulierung für die einzig richtige Forderung nach Rückkehr irrgläubiger und abgespaltener Christen in den Schoß der allein wahren und heiligen griechisch-orthodoxen Kirche.

KNA-ÖKI, 7. März 2016.

Drucken