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Polen: Polnische Lutheraner weiterhin gegen Frauenordination

23. November 2010
Lutherischen Theologinnen in Polen wird der Weg ins Pfarramt auch in Zukunft versperrt bleiben. Am 16. Oktober sprach sich die Mehrheit der Synode der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in der Republik Polen erneut gegen die Frauenordination aus.

Der Abstimmung waren kontroverse Diskussionen vorangegangen. Schließlich stimmten 33 Synodale gegen, 20 für die Ordination von Frauen, 7 Mitglieder enthielten sich der Stimme.

2007 und 2009 hatten in Polen zwei internationale Theologinnenkonferenzen stattgefunden, die vom Evangelischen Bund in Deutschland und vom Gustav-Adolf-Werk organisiert worden waren. An der Konferenz 2009 in Mikolajki verabschiedeten die 30 Teilnehmerinnen aus Polen, Deutschland, Russland, Lettland und Brasilien eine Resolution, in der sie die Verweigerung der Frauenordination in den lutherischen Kirchen Polens und Lettlands als eine Form struktureller Gewalt bezeichneten: In beiden Kirchen würden Frauen mit abgeschlossenem Theologiestudium von bestimmten pfarramtlichen Aufgaben ausgeschlossen, insbesondere von der Gemeindeleitung und der Verwaltung des Altarsakraments. Für die übrigen Aufgaben würden sie schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen und hätten somit auch eine wesentlich geringere soziale Absicherung. Während die polnische lutherische Kirche noch nie Frauen ordinierte, wurde die in Lettland 1975 eingeführte Frauenordination 1992 wieder ausgesetzt.

Konfessionskundliches Institut Bensheim, 19. September 2009; Pressemitteilung Gustav-Adolf-Werk, 20. Oktober 2010 – R.Z.

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