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Papstbesuch in Serbien im Jahr 2013?

22. März 2010

Unmittelbar nach seiner Wahl zum Oberhaupt der Serbischen Orthodoxen Kirche hat sich Patriarch Irinej (Gavrilovic) für ein Treffen mit dem Papst ausgesprochen und als Datum das Jahr 2013 ins Gespräch gebracht. Auch von Seiten des Vatikans wurde Interesse an dem Projekt bekundet; bis jetzt ist jedoch noch nichts entschieden.

Auf die Frage, ob Papst Benedikt XVI. im Jahr 2013 Serbien besuchen werde, erklärte der römisch-katholische Erzbischof von Belgrad, Stanislav Hocevar, gegenüber der serbischen Tageszeitung „Politika": „Der Papst möchte vermutlich, dass sowohl auf staatlicher wie auf kirchlicher Seite in Serbien Einigkeit über sein Kommen besteht. Darum wartet er, dass alle gemeinsam eine Einladung aussprechen." Er fügte hinzu, dass die Katholiken des Landes das Kommen des Papstes jedoch sehnlich erwarteten, da Papst Johannes Paul II. in den letzten beiden Jahrzehnten zwar Reisen in alle Nachbarländer Serbiens unternommen, bis heute allerdings noch kein Papst Serbien besucht habe.

Ausgelöst hatte die Spekulationen über einen Papstbesuch in Serbien das neu gewählte Oberhaupt der Serbischen Orthodoxen Kirche, Patriarch Irinej (Gavrilovic), der sich unmittelbar nach seiner Wahl für ein Treffen mit dem Papst ausgesprochen hatte. Der 1700. Jahrestag des Toleranzedikts von Mailand (313) im Jahr 2013 sei ein guter Anlass für eine „ökumenische Begegnung" in der südserbischen Stadt Nis (damals Naissos), dem Geburtsort von Kaiser Konstantin. - In einer ersten Reaktion hatte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi den Vorschlag von Patriarch Irinej als sehr ermutigend bezeichnet. Noch sei es allerdings zu früh, um über einen konkreten Reiseplan zu sprechen, der Vatikan verfolge jedoch die Situation in Serbien mit großem Interesse.

Die Zurückhaltung des Vatikans dürfte in erster Linie damit zusammenhängen, dass noch keineswegs sicher ist, ob der Vorschlag von Patriarch Irinej auch bei den anderen orthodoxen Bischöfen des Landes auf Zustimmung stößt. So hatte zwar der verstorbene Patriarch Pavle mehrfach seine Bereitschaft zu einem Treffen mit Papst signalisiert, war aber stets am Widerspruch einer Mehrheit der Bischofsversammlung gescheitert. Deshalb hob Erzbischof Ho?evar im Interview mit „Politika" noch einmal hervor, dass der Papst Serbien nur dann besuchen werde, wenn in dieser Frage Einigkeit im serbisch-orthodoxen Episkopat bestehe.

NÖK, 4. Februar; www.politika.rs, 14. Februar 2010 - S.K.

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