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Kroatien: "Kirche der kroatischen Märtyrer" eingeweiht

23. November 2010
In Udbina ist am 11. September nach fünfjähriger Bauzeit die «Kirche der kroatischen Märtyrer» im Beisein von ca. 15 000 Gläubigen eingeweiht worden.

Bischof Mile Bogović von Gospić- Senj, zu dessen Diözese Udbina gehört und der das Bauprojekt maßgeblich initiiert hatte, begrüßte die Gläubigen mit den Worten: «Vor euch ist die neue Kirche. […] Wir haben uns für diesen Platz entschieden, da er oberhalb des Krbava-Feldes liegt, auf dem unser Volk am 9. September 1493 eine schwere Tragödie erlebte – eine Tragödie der Ernüchterung, die uns lehrte, bei der Verteidigung der Heimat und des Volkes in erster Linie auf die Hilfe Gottes und unserer eigenen Kräfte zu vertrauen.» Mit seiner Begrüßung spielte Bischof Bogović auf die Schlacht zwischen dem osmanischen und dem kroatischen Heer unter der Führung von Ban Emerik Derenč in auf dem Krbava-Feld 1493 an, bei dem das kroatische Heer vernichtend geschlagen wurde, so dass die Osmanen in der Folgezeit nach Kroatien expandieren konnten. Später entstand für die Niederlage das legendäre Erklärungsmuster, der Ban habe vor der Schlacht die Messe nicht gehört.

Udbina wurde aber nicht nur wegen der Schlacht von 1493 zum Standort für die «Kirche der kroatischen Märtyrer» ausgewählt, sondern weil der Ort während des Kroatienkrieges von 1991 bis 1995 unmittelbar im umkämpften Gebiet lag. Erzbischof Vinko Kardinal Puljić von Sarajevo, der mit zehn weiteren Bischöfen und 200 Priestern die Messe konzelebrierte, erinnerte in seiner Predigt an die Opfer im sog. Vaterländischen Krieg und stellte diese in eine Reihe mit den zahlreichen kroatischen Märtyrern seit der osmanischen Zeit. Der Kardinal rief die Gläubigen auf, die Opfer der Vergangenheit nicht zu vergessen: «Deshalb möge diese Gedenkkirche in uns das Bewusstsein und die Verantwortung für die Verehrung gegenüber denjenigen wecken, die ihr Leben für das ehrwürdige Kreuz und die goldene Freiheit hingegeben haben. Wir können nicht unter diesem Kreuz stehen, ohne zu sehen, dass dieses Kreuz tief in unsere Geschichte eingepflanzt ist und unser kroatisches Volk unter diesem Kreuz lebt.»

udbina.gs.webmediaeu.com; IKA – Vijesti, Nr. 37, 15. September; Glas Koncila 38, 19. September 2010 – S.K.

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