Skip to main content

Estland: Metropolit Kornilij verteidigt Oberbürgermeister von Tallinn

17. Februar 2011
Das Oberhaupt der Estnischen Orthodoxen Kirche – Moskauer Patriarchat (EOKMP), Metropolit Kornilij (Jakobs) von Tallinn, hat Edgar Savisaar, den Vorsitzenden der Zentrumspartei und Oberbürgermeister von Tallinn, gegen Angriffe seitens der estnischen Regierung verteidigt.

Savisaar hatte beim russischen Fonds «Andrej Pervozvannyj» (Andrej der Erstberufene) um Gelder für den Bau einer orthodoxen Kirche im Tallinner Stadtteil Lasnamäe nachgesucht. Die Regierung hatte dieses Vorhaben heftig kritisiert und Savisaar vorgeworfen, aufgrund der bevorstehenden Parlamentswahlen auf Stimmenfang unter der russischen Minderheit des Landes zu gehen (s. G2W 2/2011, S. 4). Metropolit Kornilij bezeichnete die Angriffe auf Savisaar gegenüber der russischen Tageszeitung «Komsomolskaja Pravda» als «unbegründet, dumm und deplaziert». Sie zeugten lediglich davon, dass diejenigen, die diesen Skandal entfesselt hätten, nicht begriffen, worum es gehe: Die Orthodoxen hätten sich nicht deshalb an Savisaar gewandt, weil er Oppositionsführer sei, sondern der Oberbürgermeister von Tallinn. Schließlich könne die Kirche ohne Erlaubnis der lokalen Behörden «weder ein Baugelände wählen, geschweige denn eine Baugenehmigung erhalten». Die Gläubigen würden zwar großzügig für den Bau der neuen Kirche spenden, doch reichten die Spenden bei weitem nicht aus, daher sei man auf die Unterstützung des Fonds «Andrej Pervozvannyj» angewiesen.

Metropolit Kornilij griff auch Metropolit Stephanos (Charalambides) von Tallinn, das Oberhaupt der Estnischen Apostolischen Orthodoxen Kirche – Patriarchat Konstantinopel (EAOK), an. Dieser versuche trotz einer Übereinkunft zwischen den beiden Kirchen die Übergabe orthodoxer Kirchgebäude an das Moskauer Patriarchat zu verhindern (s. G2W 2/2011, S. 25-27). Bis heute seien dem Moskauer Patriarchat allerdings nur ganz wenige Gotteshäuser überschrieben worden, obwohl sich viel mehr orthodoxe Gläubige zur EOKMP als zur EAOK bekennen würden.

www.interfax-religion.ru, 13. Januar 2011 – O.S.

Drucken