Skip to main content

Dialog zwischen den orthodoxen Kirchen in der Ukraine soll vertieft werden

25. Januar 2010

Unter dem Vorsitz von Metropolit Vladimir/ Volodymyr (Sabodan) hat der Hl. Synod der Ukrainischen Orthodoxen Kirche/Moskauer Patriarchat (UOK-MP) an einer erweiterten Sitzung im Kiewer Höhlenkloster am 24. November seine Absicht bekräftigt, den Dialog mit der Ukrainischen Orthodoxen Kirche/Kiewer Patriarchat (UOK-KP) fortzusetzen; in einem Sendschreiben werde man die Gläubigen darüber informieren.

Die Aufnahme dieses Dialogs sei nur auf strikt kanonischer Grundlage möglich; ferner müsse die UOK-KP auf die gewaltsame Aneignung von Kirchen verzichten.

Im Vorfeld waren Arbeitsgruppen beider Kirchen zum ersten Mal nach fast zwanzig Jahren am 2. Oktober ebenfalls im Kiewer Höhlenkloster zusammengekommen. In ihrem Schlusskommuniqué hatten sie die Hoffnung geäußert, das Resultat ihrer gemeinsamen Arbeit werde «die Aufnahme eines direkten Dialogs zwischen UOK-MP und der UOK-KP» sein, «mit dem Ziel, die bestehende kirchliche Spaltung aufzuheben». Sobald entsprechende Verfügungen der Hl. Synoden beider Kirchen vorlägen, werde man mit dem Dialog beginnen. Dabei wäre es hilfreich, sich an der Praxis des interkonfessionellen und interreligiösen Dialogs zu orientieren. Wichtig sei zudem, gemeinsam eine für beide Seiten verbindliche ukrainische theologische und gottesdienstliche Terminologie auszuarbeiten sowie allen theologischen, ekklesiologischen, kanonischen und historischen Aspekten Rechnung zu tragen, die den Dialog beeinflussen könnten.

Am 26. November informierte der Hl. Synod der UOK-MP seine Gläubigen in einem Hirtenbrief über die Verhandlungen: Das Schisma der ukrainischen Orthodoxie sei für die Gesamtorthodoxie schmerzlich, da «leibliche Brüder und Schwestern gleichen Glaubens» außerhalb der heilbringenden Kirchenmauern stünden. Ein Teil von ihnen habe das Schisma bewusst gewählt, sehr viele andere jedoch seien «einer falschen patriotischen Rhetorik schismatischer Lehrer aufgesessen» oder ins Schisma geraten, weil sie über «keine wahrheitsgemäßen Informationen» verfügten. Es sei «unser Ziel und unsere pastorale Pflicht, auf Fehler hinzuweisen und die Verirrten in die Kirchenmauern zurückzuführen». Diese Menschen teilten «mit uns den gemeinsamen Glauben», unter ihnen seien «viele, die sich aufrichtig um die Eingliederung in die Kirche und Teilnahme an einer echten orthodoxen Spiritualität» bemühten. Auch wenn man zu einem konstruktiven Dialog mit den unkanonischen kirchlichen Strukturen bereit sei, so halte man fest, dass «vom kirchlichen und kanonischen Recht aus betrachtet, das einzige annehmbare Modell einer Erneuerung der kirchlichen Einheit die Vereinigung aller orthodoxen Christen im Schoss der kanonischen Ukrainischen Orthodoxen Kirche ist».

Der Weg zu Einheit führe über die Buße. Diese sei «keine erniedrigende Prozedur », sondern bestehe für Laien in der «Anerkennung der eigenen Unzulänglichkeit vor Gott, die zur Ursache der Entfernung von Gott und Seiner Kirche wurde». Die Buße der Führer des Schismas bestehe hingegen in der «Anerkennung der eigenen Schuld vor der ganzen Kirche, und in erster Linie vor den eigenen Gläubigen, die sie zu «blinden Führern von Blinden» (Mt 15,14) gemacht habe. Die UOK-MP halte daran fest, dass sie «Teil der Russischen Orthodoxen Kirche » sei «mit den Rechten einer breiten Autonomie und Selbstverwaltung». Über die Russische Orthodoxe Kirche sei sie mit der Einen Heiligen Katholischen und Apostolischen Kirche verbunden und verbleibe in der Einheit mit der Weltorthodoxie.

«Das Ziel unseres Dialogs mit den unkanonischen kirchlichen Gruppen ist nicht der Wunsch, uns kanonisch von der Fülle der Russischen Orthodoxe Kirche zu trennen, sondern das Bestreben, die kirchliche Einheit wiederherzustellen. [...] Solange die tragische Spaltung zwischen den orthodoxen Christen in der Ukraine besteht, wird die orthodoxe Mission in der heutigen ukrainischen Gesellschaft letztlich scheitern. Die Wunde des Schismas schwächt die ukrainische Orthodoxie [...] und diskreditiert sie in den Augen der Gesellschaft.»

www.portal-credo.ru, 2. Oktober, 25., 26. November; KNA, 5. Oktober 2009 - O.S.

Drucken