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Bulgarien: Metropolit Kirill von Varna-Preslav setzt auf katholische Soziallehre

23. November 2010
Der Metropolit der Bulgarischen Orthodoxen Kirche, Kirill (Petrov Kovačev) von Varna-Preslav, hat am 17. Oktober 30 zumeist jungen Bulgaren ein Diplom über die erfolgreiche Teilnahme an vier Wochenendkursen zum Thema «Neuorientierung in Gesellschaft und Kirche» überreicht.

Bei der Verleihung, die im Rahmen einer Feier zum Abschluss der letzten Kurseinheit stattfand, betonte Metropolit Kirill die Bedeutung der Seminare für das neue Bulgarien und für die Rolle der Kirche in der Gesellschaft auf der Basis christlicher Werte. Er verwies darauf, dass die meisten Bulgaren Christen seien. «Auch Orthodoxe werden an ihren Taten gemessen», unterstrich er und appellierte an die Politiker und alle, die in der Gesellschaft Verantwortung tragen, «mehr Farbe zu bekennen».

Bei der Feierstunde waren auch Metropolit Galaktion (Tabakov) von Stara Zagora, in dessen Eparchie die Kurse ab Januar 2011 stattfinden werden, und Andreas von Below von der Konrad Adenauer Stiftung (KAS) in Sofia anwesend. Die KAS hatte die Kurse mitorganisiert. Von Below zeigte sich erfreut über den guten Zuspruch bei den Seminaren und betonte, dass Christen die Grundlage zur europäischen Einigung gelegt hätten und auch heute «Hoffnungsträger einer moralischen Neuorientierung sind, gerade in den neuen EU-Ländern Ost- und Südosteuropas».

Während des feierlichen Abschlussgottesdienstes in der Kathedrale von Varna würdigte Metropolit Kirill auch den im März verstorbenen früheren Bischof von Hildesheim, Josef Homeyer. Dieser habe die in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg so erfolgreiche Idee der «Sozialen Seminare» in den vergangenen Jahren nach Bulgarien getrasowjetigen und «mit der großen Menschlichkeit seiner Person dafür geworben».

Bei den Referaten und Diskussionen des Seminars ging es vor allem um ethische Verantwortung und christliches Handeln in der Gesellschaft, Fragen der Menschenrechte und Menschenwürde, christliche Elemente in der Marktwirtschaft sowie die künftige Rolle Europas in der Welt. – Die «Sozialen Seminare» in der Trägerschaft deutscher Diözesen haben in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland aber auch in Österreich und der Schweiz maßgeblich zur politischen Bildung und Entwicklung des demokratischen Rechtsstaates wie auch zur Vermittlung sozialethischer Orientierungen in Gesellschaft und Politik beigetragen.

NÖK, 28. Oktober 2010.

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