Skip to main content

Bosnien-Herzegowina: Bischof Grigorije verlegt seinen Amtssitz zurück nach Mostar

17. März 2011
Nach fast zwei Jahrzehnten hat der serbisch-orthodoxe Bischof Grigorije (Durić) von Zahum und Herzegowina den Sitz seiner Eparchie offiziell wieder von Trebinje nach Mostar verlegt.

Die Rückkehr nach Mostar erfolgte am 2. Januar, am Tag des Patronatsfests der Eparchie, des hl. Ignatius von Antiochia. In einer offiziellen Stellungnahme unterstrich Bischof Grigorije die Bedeutung dieses Aktes: «Die Rückverlegung des Bischofssitzes in die Stadt, in der er sich vom 18. Jahrhundert bis 1992 befand […], ist ein Akt der Unterstützung und Ermutigung für die serbischen Rückkehrer beim Neubeginn ihres Lebens in der durch den Krieg zerstörten Stadt Mostar, aber auch für die Angehörigen anderer GlaubensgeSchlagmeinschaften, die in ihrer Verschiedenartigkeit Jahrhunderte lang Schulter an Schulter in der Stadt am Fluss Neretva zusammen lebten.»

An der Feier zur Rückkehr des Bischofssitzes nach Mostar, der 1992 aufgrund der Kriegsereignisse nach Trebinje verlegt worden war, nahmen neben mehreren Hierarchen der Serbischen Orthodoxen Kirche auch der katholische Bischof von Mostar, Ratko Perić, Vertreter der Islamischen Gemeinschaft und der Bürgermeister der Stadt, Ljubo Bešlić, teil. Bischof Perić beglückwünschte Bischof Grigorije zu seinem Entscheid und erklärte, es gebe eine Zeit der Zerstörung und eine Zeit der Erneuerung – er wünsche sich, dass die Zeit der Erneuerung niemals aufhöre. Mufti Seid Ef. Smajkić begrüßte ebenfalls die Rückkehr, da nun wieder die Vertreter aller drei Glaubensgemeinschaften in der Stadt präsent seien.

Gegenüber der serbischen Wochenzeitung «Vreme» bewertete Bischof Grigorije die Rückverlegung des Bischofssitzes nach Mostar als eines der wichtigsten Ereignisse in der jüngeren Geschichte seiner Eparchie, das vor allem ein Zeichen der Ermutigung für die serbischen Rückkehrer sein solle. Bischof Grigorije erinnerte daran, dass vor dem Krieg ca. 40 000 Serben in Mostar gelebt hätten, heute seien es nur noch um die 5000, zumeist alte Menschen.

Vreme, br. 1047, 27. Januar; Pravoslavlje, br. 1053, 1. Februar 2011 – S.K.

Drucken