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Berater des Kirchlichen Außenamtes der Russischen Orthodoxen Kirche Alexej Bujevskij verstorben

22. Juni 2009

Am 7. April verstarb in Moskau im 89. Lebensjahr der Laientheologe Alexej Bujevskij, Altmeister unter den Beratern des Kirchlichen Außenamtes der Russischen Orthodoxen Kirche. Gemeinsam mit Erzpriester Vitalij Borovoj, der auf den Tag genau vor einem Jahr entschlief (s. G2W 6/2008, S. 8), galt er seit den 1950er bis in die 1990er Jahre als eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Moskauer Patriarchats auf internationaler Ebene. Er wirkte unter verschiedenen Leitern des Kirchlichen Außenamtes - angefangen von Metropolit Nikolaj (Jaruschewitsch) bis hin zu Metropolit Kirill (Gundjajev), dem jetzigen Patriarchen. Alexej Bujevskij wurde 1920 in Kostroma geboren. Nach einem Ingenieurstudium nahm er 1945 als einer der ersten ein Studium am eben eröffneten Moskauer Theologischen Institut auf, das ein Jahr später zur Theologischen Akademie wurde. Bujevskij schloss diese 1953 mit einem Lizenziat über orthodoxe Kirchengeschichte in postbyzantinischer Zeit ab und wurde bald im Bereich der interorthodoxen Beziehungen aktiv. 1961 und 1964 beteiligte er sich an den ersten panorthodoxen Beratungen in Rhodos, später an den verschiedenen darauf folgenden Vorbereitungsversammlungen für das Panorthodoxe Konzil. Er war Mitglied der Delegation des Moskauer Patriarchats, die 1961 an der Generalversammlung des Weltkirchenrates in New Delhi teilnahm, um den Beitritt der Russischen Kirche zur ökumenischen Bewegung zu besiegeln. Seit dieser Zeit war er ohne Unterbrechung, bis zum Beginn der 1990er Jahre, Vertreter der Russischen Kirche in den unterschiedlichen Institutionen des ÖRK und der KEK. Als Mitglied der Synodalkommission für interchristliche Beziehungen engagierte er sich in zahlreichen bilateralen theologischen Dialogen. Als Sekretär der Synodalkommission bereitete er 1988 die Millenniumsfeier zur Taufe Russlands vor. Mehr als fünfzig Jahre lang redigierte er für die Verantwortlichen des Patriarchats Moskau zahlreiche Skripte zum internen Gebrauch und verfasste Berichte und Zusammenfassungen zu unterschiedlichsten Themen, vor allem jedoch zur Ekklesiologie und zum ökumenischem Dialog. Viele seiner Beiträge erschienen im «Journal des Moskauer Patriarchats», in sowjetischer Zeit der einzigen Zeitschrift des Patriarchats, sowie in den «Bogoslovskie trudy» («Theologische Arbeiten »), die nur in ganz kleiner Auflage erscheinen konnten.

SOP Nr. 338, Mai 2009 - O.S.

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